Usability-Testing bei Protonet

Von Protonet Team. Veröffentlicht 29. Oktober 2014.

Ein Gastbeitrag von Sandra Krauß, Usability-Expertin aus Stuttgart.

Anfang September wurde ich von Protonet eingeladen, eine Woche lang die User Experience der Software Protonet SOUL auf Herz und Nieren zu überprüfen. Das große Update auf SOUL 2.0 stand kurz bevor und wir wollten die finale Version noch mal mit bestehenden und neuen Nutzern testen. Meine Aufgabe war es die Tests zu planen, durchzuführen und anschließend zu analysieren. Protonet hat das Ziel, den einfachsten Personal Server der Welt zu schaffen, dabei steht natürlich das Nutzererlebnis im Mittelpunkt.
Nach einer Woche Software Tests hat mir Protonet einige Fragen zum Thema Usability-Testing gestellt, die ich hier gerne beantworte.

Sandra-Krauß-Usability-ExpertinProtonet: Was heißt Usability-Testing und warum ist es für uns zu diesem Zeitpunkt so wichtig?
Sandra Krauß: Zu wissen, in welche Richtung man selbst gehen möchte, ist wichtig. Aber zu wissen was eure Kunden wollen, ist noch wichtiger. Jedes Produkt ist abhängig von seinen Nutzern und deren Wünschen. Bei Usability-Tests geht es einzig und allein um die Meinung der Nutzer zu eurem Produkt oder eurem Konzept. Je früher man die Nutzer einbindet, desto gezielter lassen sich grobe Fehler und eine negative User Experience vermeiden. Manchmal hat man ein gutes Gespür über die Bedürfnisse seiner Nutzer, aber erst mit detaillierten Tests kann man sicher sein, dass man auf dem richtigen Weg ist. Darüber hinaus kann man als Unternehmen hilfreiche Tipps und Ideen aus dem Feedback seiner Nutzer mitnehmen. 
Im aktuellen Fall kann man das Testing als Feintuning beschreiben. Ich testete eine ausgereifte Software, die für eine breite Masse an Usern bestimmt ist. Ziel war, Probleme der Nutzer in der Interaktion mit eurer Software aufzudecken und Feedback einzuholen: Wo sind Potenziale? Können die Nutzer alle Aufgaben in der Software lösen, auch wenn sie diese zum ersten Mal öffnen? Welche Aspekte generieren positive Nutzererlebnisse und sollten auf jeden Fall beibehalten werden?
Protonet: Wie muss das Testing aussehen, um wertvolle Erkenntnisse zu erlangen?
Sandra Krauß: Ein Usability-Testing beginnt in der Regel mit einem Gespräch mit dem Kunden, um Ziele und offene Fragen zu klären. In einem nächsten Schritt entsteht ein ausführliches Konzept. Innerhalb dessen wird genauestens geplant, welche Fragen oder Aufgaben wann gestellt werden. Die Tests werden zudem auf das Ziel des Kunden angepasst. Soll ein Konzept ausgebaut, Ideen für neue Produkte gesammelt oder – wie im Falle von Protonet – eine bestehende Software verbessert werden? Für diese verschiedenen Intentionen setzt man unterschiedliche Methoden ein, wie zum Beispiel Interviews, Fokusgruppen oder Nutzertests. In all diesen Fällen führen die richtigen Fragen zu den gesuchten Antworten. Auch mit kleineren Tests von 20 Personen können hilfreiche qualitative Ergebnisse erzielt werden. Quantitative Tests dagegen sollten mindestens 50 Personen umfassen, um repräsentativ zu sein. 
Bei Protonet sollte ich herausfinden, wie neue Nutzer auf die Software reagieren und wie schnell sie mit dem Bedienkonzept zurecht kommen. Zum anderen interessierte uns, was bestehende Kunden über Protonet SOUL denken und welche Funktionen und Verbesserungsvorschläge sie sich wünschen. Hierfür entwickelte ich zwei unterschiedliche Usability-Testing Konzepte: Unerfahrene Nutzer sollten einige Aufgaben in der Software anwenden, z.B. eine Gruppe erstellen, Aufgaben anlegen, Daten an Personen freigeben. Bestehende Nutzer dagegen wurden zum Interview eingeladen.
Protonet: Jetzt mal Butter bei die Fische: Was ist den Testern aufgefallen? Wo hatten sie bei der Nutzung von Protonet SOUL Schwierigkeiten?
Sandra Krauß: Es tauchte die Frage auf, wie man denn eigentlich einen Datei-Ordner umbenennen kann. Die Option gab es nur über einen Umweg, der nicht offensichtlich war: Die Kommentare öffnen und dort „Optionen“ auswählen. Deshalb wurde ge-updatet und User finden dafür nun direkt in der Datei-Übersicht den Options-Button.
Protonet: Wie würdest du die Woche bei Protonet und deine Ergebnisse beschreiben?
Sandra Krauß: Das Resümee der Nutzer war insgesamt sehr positiv. Mein Ziel war es, euch Einblicke in das Nutzerverhalten zu geben und Potenziale aufzuzeigen. Zudem äußerten Nutzer hilfreiche Ideen und Wünsche, die für zukünftige Erweiterungen der Software interessant sein können. Ich denke, mit diesen Ergebnissen lässt sich die Usability mit wenig Aufwand stark verbessern. Liebe Nutzer, ihr könnt euch also auf eine grandiose User Experience in der neuen Protonet SOUL freuen.